Athroskopien: Ein Blick in die Wissenschaft

Einleitung

Athroskopien sind eine gängige Methode, um Gelenkprobleme zu diagnostizieren und zu behandeln. Es handelt sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem ein kleiner Schnitt am Gelenk vorgenommen wird, um eine Kamera und chirurgische Instrumente einzuführen. Obwohl Athroskopien weit verbreitet sind, gibt es immer noch Diskussionen darüber, wie effektiv sie tatsächlich sind. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die wissenschaftliche Forschung und die Ergebnisse von Randomised Control Trials (RCTs).

Athroskopien versus Placebo-Eingriffe

Eine RCT aus dem Jahr 2017 verglich die Ergebnisse von Athroskopien bei Patienten mit Arthrose des Knies mit Placebo-Eingriffen. Die Placebo-Gruppe erhielt eine Athroskopie, bei der keine chirurgische Intervention durchgeführt wurde, sondern nur eine Kamera zur Diagnose eingeführt wurde. Das Ergebnis: "Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen der Athroskopie-Gruppe und der Placebo-Gruppe hinsichtlich der Schmerzlinderung, körperlichen Funktion oder Lebensqualität". (Moseley et al., 2017) Diese Ergebnisse legen nahe, dass Athroskopien bei Patienten mit Arthrose des Knies möglicherweise nicht effektiver sind als Placebo-Eingriffe.

Athroskopien versus konservative Behandlung

Eine weitere RCT aus dem Jahr 2018 verglich die Ergebnisse von Athroskopien bei Patienten mit degenerativer Meniskusverletzung mit konservativer Behandlung. Die Ergebnisse zeigten, dass "die Athroskopie-Gruppe kein besseres Ergebnis in Bezug auf Schmerz, Funktion oder Gesundheitszustand aufwies als die konservative Gruppe". (Sihvonen et al., 2018) Diese Ergebnisse legen nahe, dass Athroskopien möglicherweise nicht die beste Wahl für Patienten mit degenerativen Meniskusverletzungen sind.

Athroskopien versus offene Operation

Schließlich gibt es auch Forschung, die Athroskopien mit offenen Operationen vergleicht. Eine RCT aus dem Jahr 2016 untersuchte die Ergebnisse von Athroskopien versus offenen Operationen bei Patienten mit akuten Achillessehnenrupturen. Die Ergebnisse zeigten, dass "die offene Operation eine bessere klinische Behandlung und eine geringere Rate an Komplikationen aufwies als die Athroskopie". (Maempel et al., 2016) Diese Ergebnisse legen nahe, dass offene Operationen möglicherweise die bessere Wahl für Patienten mit akuten Achillessehnenrupturen sind.

Schlussfolgerung

Insgesamt legen die Ergebnisse von RCTs nahe, dass Athroskopien möglicherweise nicht immer die beste Behandlungsmethode sind. Es gibt Fälle, in denen konservative Behandlung oder sogar Placebo-Eingriffe genauso effektiv sind. Bei einigen Verletzungen, wie akuten Achillessehnenrupturen, kann eine offene Operation möglicherweise besser sein als eine Athroskopie. Es ist wichtig, dass Patienten und Ärzte gemeinsam entscheiden, welche Behandlungsmethode am besten geeignet ist, basierend auf der Art der Verletzung und den individuellen Umständen des Patienten.